Pressestimmen

Inverted Forest Double Moon / In-Akustik ****(*) Im Fußball gelten Torwart und Linksaußen als die Verrückten und Genialen in der Mannschaft, in Jazzbands sind es die Gitarristen. Laien wundern sich regelmäßig, warum sich die Wahnsinnigen am Griffbrett nicht schon längst die Finger gebrochen haben, Fachleute freuen sich wie ein Schnitzel, dass sie wieder mal ein paar unmögliche Griffe gesehen und gehört haben, die sie bislang nicht kannten. Insofern verspricht ein Auftritt oder eine CD mit Geoff Goodman regelmäßig zu einem Fest für Anhänger dieses Instrumentes zu werden. Der 59-jährige Amerikaner, der seit den 80er Jahren in München lebt und dort sein Unwesen treibt, verblüfft sie immer wieder. Wenn Journalisten auf der Suche nach einem Synonym für Gitarristen häufig den Terminus „Saitenhexer“ verwenden – auf Goodman trifft dieser tatsächlich zu. Das Quartett mit dem französischen Ternorsaxofonisten Matthieu Bordenave (Le Café Bleu) erinnert an Goodmans berühmt-berüchtigte frühere Combo mit Rudi Mahall und Felix Wahnschaffe. Mit dem feinen Unterschied, dass Posaunist Gerhard Gschlößl, Bassist Andreas Kurz und Drummer Bastian Jütte trotz aller Differenziertheit der Arrangements wesentlich offener und unverkrampfter agieren. Die Fünf präsentieren keine Kopfgeburten, sondern ausgesprochen hörbare Bauchstücke voller Humor, Tiefe, Melodienreichtum und raffinierter Arrangements. So verwachsen zehn grundverschiedene Bäume zu einem knallbunten, irrlichternden Wald, der nur in der Fantasie solch abenteuerlustiger Individualisten wie Goodman, Bordenave, Gschlößl, Kurz und Jütte entstehen kann. Ein absolut befriedigendes Hörvergnügen!
Reinhard Köchl, Jazzthetik

Respekt und Witz

Etliche der Stücke auf dem Album, die fast alle Geoff Goodman geschrieben hat, leiten sich von der Jazztradition der 40er und 50er-Jahre ab. Die reflektiert das Quintett mit Respekt und Witz. Es wird lustvoll geswingt und traumverloren geschwebt in dieser, vom Freigeist solcher Stilisten wie Fats Waller oder Thelonious Monk durchwehten Musik. Um die Hommagen an vergangene Tage auch wirklich abheben zu lassen, braucht es starke Soli. Die werden auch von dem Posaunisten Gerhard Gschlößl, dem Bassisten Andreas Kurz und dem Schlagzeuger Bastian Jütte geliefert. Mit ihnen können Goodman und Bordenave so das Idiom neu durchdeklinieren. Die Band bewegt sich auf dem Album aber auch noch in ganz andere Richtungen - stilistisch und stimmungsmäßig. Wenn zum Beispiel ein von Südseeklängen inspirierter Bolero in eine komplett neue Klangwelt entführt. Das ist ein drastischer Bruch, den man aber gerne hinnimmt, weil er in ein harmonisches Entspannungsbad führt.

Breit aufgestellte Musikalität

Auch an anderen Stellen wird klar, dass es bei diesem Album nicht darum geht, auf eine bestimmte Stilistik oder Spielhaltung abzuheben. Hier ist eine künstlerische Persönlichkeit mit vielen Facetten am Werk – die des Gitarristen Geoff Goodman. Wer seine Bands und Projekte der letzten 30 Jahre kennt, weiß um sein tiefes Interesse an der ganzen Welt der Musik, seine Liebe zur Jazztradition wie zum Experiment, zum erdigen Blues und auch zu dessen psychedelischer Aufarbeitung. Und etwas von dieser breit aufgestellten Musikalität spiegelt sich nun auch auf dem neuen Album.
Bayerische Rundfunk

GOODMAN-BORDENAVE QUINTET/Inverted Forest: Just when you think there's nothing new under the sun, along comes a guitar/sax led date like this where there's no manqué-ing around, no homage to ECM and nothing but subtle and graceful listening jazz with a chamber feeling but a progressive edge that dispenses with chamber niceness. A certain case for art for your ears, this is the kind of music that puts you in that place you often want to go, but you wouldn't have expected this to bring you there. Sit back and relax with your new sonic old friend. Check it out.
Midwest Review

More than a few fascinating moments on this quintet set by saxophonist Matthieu Bordenave, guitarist Geoff Goodman, trombonist Gerhard Gschößl, bassist Andreas Kurz and drummer Bastian Jutte.  The rhythm section offers up a nice and easy swing, and sometimes the soloists join in and sometimes they go in completely different directions… but always remaining tethered to the rhythm, no matter how sleight the connection may be.  This leads to a sensation of the song phasing in and out of a straight-ahead sound, and when the two different sounds are juxtaposed, the result is seriously arresting.  Aside from this very cool effect, these are just plain enjoyable tunes, and likely will appeal to both old-school and new-school fans alike.
Bird is the Worm

Die Musikzeitschrift Cadence schreibt über Goodman’s Musik „... This is a jazz with a sprightly, thoroughly contemporary sensibility: it's post-Bop, post-Monk, post-Ornette, post-Dolphy, post-Frisell, post-everything. ... it's a pleasure from start to finish.“

„.... Mit seinem differenzierten nuancenreichen Spiel gehört Matthieu Bordenave einer neuen Generation von Jazzmusikern an, die in der Improvisation auf effektheischende Momente bewusst verzichten und einen großen Anspruch in ihrem Spiel erkennen lassen. Tieferer Gehalt ersetzt die Oberfläche, für eine Zuhörerschaft, die die Musik mehr mit den Ohren als mit den Augen wahrrimmt.“
Franck Bergerot in Jazzman.

„Goodmans Kompositionen überzeugen durch Originalität und eine individuelle Handschrift, mit welcher sich der leidenschaftliche Grenzgänger auf musikalischem Neuland bewegt…Geoff Goodman zieht schon durch seine atemberaubende Beherrschung der Gitarre die Bewunderung der Fans auf sich. Sein Instrument wird in seinem Händen zum Universalspielzeug, auf dem sich der musikalische Kosmos in immer neuen Zickzackflügen durchstreifen lässt...“
Süddeutsche Zeitung

„... mit unverwechselbarer Handschrift, entlockt Goodman seinem Instrument die ganze Welt der Töne ... irgendwo zwischen New- u. Modern Jazz und Free Improvisation ... überrascht immer wieder mit Kontrasten, ironischen Anspielungen und witzigen Details ... dominiert von persönlicher Originalität, die aus purer emotionaler Kraft stammt ... Down to earth in oft raffinierten rhytmischen Gefügen und in der angenehmen Höhe eine zeitgenössischen Jazzaufffassung ...“
Süddeutschte Zeitung